Unser Ziel ist der Erhalt der gefährdeten Kultur, der Sprache, der Religion, der monastischen Künste und des traditionellen Handwerks der einzigartigen Tradition des tibetischen Volks.
1950 beginnt die Besetzung Tibets durch China. Seit 1959 sind mehr als 140.000 Tibeter auf der Flucht vor Unterdrückung und Misshandlung und leben bis heute im Exil.
Um dieses Volk vor der kompletten Auslöschung ihrer Vergangenheit und Kultur zu bewahren, wollen wir ihnen ermöglichen, ihre Traditionen aufrechtzuerhalten, ihre Religion auszuüben, und vor allem Sprache und Geschichte an ihre Kinder weiterzugeben, damit auch die kommenden Generationen ein Wissen über ihre Wurzeln erhalten.
Die Deutsche Tibethilfe e.V. verfolgt ausschließlich und unmittelbar gemeinnützige Wohlfahrtszwecke. Sie wird ehrenamtlich geführt und ist Mitglied im Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverband. Die Deutsche Tibethilfe e. V. ist ein rein karitativ und nicht politisch tätiger Verein.
Nach Osten, Süden und Westen ist Tibet vom Himalaya umgeben. Im Süden bildet das Gebirge die Grenze zu Indien, Nepal und Bhutan.
Den höchsten Gipfel der Erde, den Mount Everest teilt Nepal sich mit Tibet. Über das Dach der Welt, den Himalaya, führt seit 1959 bis heute immer wieder die Flucht zahlreicher Tibeter in die Nachbarländer.
Tibet liegt im Durchschnitt 4.500 Meter über dem Meeresspiegel.
Der Potala-Palast in Lhasa, ehemalige Residenz und Regierungssitz der Dalai Lamas in der Hauptstadt Tibets seit dem 7. Jahrhundert, steht seit 1994 auf der Liste der UNESCO-Welterbestätten.
1950 marschieren chinesische Soldaten in den bis dahin autonomen Staat Tibet ein und führen hier die Beseitigung der Traditionen, der Religion und der Kultur fort, die sie bereits im Zuge der Kulturrevolution in China betreiben. Es kommt zu Unruhen in Tibet.
Die Chinesen greifen massiv in die Politik und das Leben in Tibet ein, sie siedeln Chinesen in Tibet an. Nonnen und Mönche werden an der Ausübung ihrer Religion gehindert, inhaftiert, misshandelt und gefoltert.
Die Reichtümer ihres kulturellen Erbes werden geplündert und anschließend niedergebrannt. Über 1 Million Tibeter finden den Tod.
1959 kommt es zu einem Volksaufstand, den die Chinesen brutal niederschlagen. Mehr als 100.000 Tibeter begeben sich auf die Flucht vor Unterdrückung, Willkür und Folter über den Himalaya nach Indien und Nepal, unter ihnen der XIV. Dalai Lama.
Mit Hilfe der Exilregierung in Dharamsala in Nordindien versucht der Dalai Lama Einfluss zu nehmen auf die politischen und religiösen Geschicke seiner Landsleute in Tibet, bis heute.
Im Exil in Indien und Nepal müssen die geflohenen Tibeter ihr Leben komplett neu aufbauen. Häufig schicken Familien ihre Kinder allein auf die Flucht, damit diese eine Chance auf ein freies Leben in tibetischer Kultur erhalten.
Deutschland nimmt 1962 Flüchtlinge aus Tibet auf. Die 12 tibetischen Waisenkinder, sowie 4 Erwachsene finden im Pestalozzi Kinderdorf in Wahlwies am Bodensee ein neues Zuhause. Mit diesen Kindern rückt das Geschehen in Tibet und das Schicksal der geflohenen Tibeter in das Bewusstsein der Deutschen.
Wir gründen den Verein Deutsche Tibethilfe e. V. mit dem Ziel, die uralte Geschichte eines einzigartigen Volkes nicht auslöschen zu lassen.
Wir können die Kontakte direkt nach Indien und nach Nepal zu den geflohenen Tibetern vertiefen. Es wird immer deutlicher: Vor Ort in Indien und Nepal ist dringend Hilfe nötig.
Die Tibeter erhalten ein Aufenthaltsrecht in Indien und teilweise etwas Land, um sich selbst versorgen zu können, doch es fehlt am Nötigsten.
1968 erweitern wir unsere Arbeit. Der Vorstand der Deutschen Tibethilfe e. V. trifft mit der Exilregierung in Dharamsala, Nordindien zusammen und ergreift Maßnahmen, um die Flüchtlinge zu unterstützen.
Um tibetischen Kindern den Start in ein sicheres und freies Leben zu ermöglichen, ist deren Ausbildung der Grundstein. In zahlreichen Projekten bauen wir Kindergärten und unterstützen Schulen und Kinderdörfer mit dem Bau von Unterkünften für geflohene tibetische Kinder und für die Kinder der Exiltibeter in ganz Indien. Um den Unterricht, die Versorgung und die weitere Berufsausbildung sicher zu stellen, vermitteln wir ab 1970 persönliche Patenschaften.
Unser Ziel ist es, dass die Kinder im Exil eine allgemeine Schulbildung in tibetischer Sprache erhalten um die kulturellen Werte, Traditionen und die tibetische Identität zu bewahren.
Eine Patenschaft ermöglicht einem Kind den Zugang zu Bildung und gibt ihm die Sicherheit, den Start ins Leben meistern zu können.
Wir reisen regelmäßig nach Indien und Nepal und kontrollieren vor Ort die Verwendung der Mittel und beraten mit den Tibetern über zukünftig notwendige Maßnahmen, entsprechend der aktuellen Entwicklung.
Eine unserer eifrigsten Reisenden war Irmtraut Wäger, die ihren Ruhestand dazu nutzte, ihre Hilfe für Tibet zu intensivieren. 1983 eröffnet sie in München ein zweites Büro der Deutschen Tibethilfe e. V. und ist 25 Jahre als 1. Vorsitzende aktiv.
In den 1980ern weiten wir die Hilfe aus, auf die Versorgung alter Menschen, Nonnen und Mönche.
Nachdem die Tibeter ihre Heimat verlassen haben, haben sie es im Exil oft schwer ihre Familien durchzubringen. Für eine Versorgung im Alter können sie nicht vorsorgen. Wenn sie dann alt und krank werden, können wir ihnen einen Ort bieten, an dem sie umsorgt werden, medizinische Hilfe erhalten und in Sicherheit ihr Alter verbringen können.
Heide Meyer übernimmt 2009 das Amt der 1. Vorsitzenden.
Seit 1981 ehrenamtlich tätig in der Deutschen Tibethilfe e. V. knüpft Frau Meyer in Indien, Nepal und Tibet seither weitreichende Kontakte zu Betroffenen genauso wie zu Helfern und Entscheidern. Mit viel Erfahrung und Fingerspitzengefühl initiiert sie die Hilfe direkt in Tibet, unter anderem für Bauern- und Nomadenkinder, die so die Möglichkeit bekommen, eine Schulbildung zu erhalten.
In Tibet wird die tibetische Bevölkerung bis heute benachteiligt. Chinesische Siedler übernehmen die Führungspositionen in Wirtschaft und Politik.
Der Anteil an Analphabeten der tibetischen Bevölkerung ist groß. Der Zugang zu Bildung ist schwer oder unmöglich. Somit ist die Möglichkeit, einen Beruf zu erlernen und sein Leben so zu bestreiten sehr schwer.
Nomaden werden zwangsumgesiedelt, ihrem uralten traditionellen Leben im Einklang mit Tier und Natur beraubt.
Während der Olympischen Spiele in Peking 2008 kommt es zu größeren Protesten. Die Tibeter versuchen so, die mediale Aufmerksamkeit auf die starken Einschränkungen ihrer Grundrechte zu lenken. Die Proteste werden blutig niedergeschlagen.
Seit 2008 gab es mehr als 155 Selbstverbrennungen in Tibet aus Verzweiflung über die chinesische Besatzung, über die Willkür, Gewalt und Folter, die an der Tagesordnung sind.
Tibet ist seit Langem für die freie Presse gesperrt.
Inzwischen hat die Deutsche Tibethilfe e. V. zahlreiche Schulgebäude, Altenheime und Unterkünfte für Kinder gebaut. Wir unterstützen Schulen mit Lehrmitteln. Ebenfalls unterstützen wir die Lehrer einer Schule in Tibet.
Seit 2005 können wir in Ost-Tibet Projekte unterstützen. 2006 bauen wir eine Schule in Kham, 2007 ein Wohngebäude für ein Waisenhaus in Amdo. Mit Mitteln des BMZ (Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) bauen wir 2019 ein Wohnhaus für Lehrer der Grundschule in Kham (Ost-Tibet).
Auch in Indien, Nepal und Tibet vollzieht sich ein demografischer Wandel. Mit veränderten Lebenssituationen im Exil und in Tibet selbst, verändern sich auch die Anforderungen an unsere Unterstützung.
Wir fördern medizinische Einrichtungen, tibetische Kunstprojekte und seit kurzem auch die biologische Landwirtschaft und Teeanpflanzungen, um die Eigenständigkeit der tibetischen Familien zu stärken.
Nachhaltigkeit und Ökologie stehen dabei im Fokus.
Die Welt verändert sich auch für Tibeter im Exil und wir freuen uns auf die Herausforderungen der Zukunft.
Wir freuen uns auf Sie und Ihre Unterstützung!
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